Erhaltung und Überlieferung
Zahlreiche Objekte der Berliner Kunstkammer sind bis heute in den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin erhalten oder in die Bestände des Museums für Naturkunde Berlin eingegangen, einzelne werden in der Sammlung der Humboldt-Universität zu Berlin aufbewahrt. Viele Objekte sind heute jedoch nur noch in den historischen Quellen nachweisbar. Deshalb liegt der Fokus der Forschungsumgebung auf einer textbasierten Bestandsrekonstruktion. Das bedeutet, dass nicht vom erhaltenen Objektbestand ausgegangen wird, da dieser nur einen Bruchteil des ursprünglichen darstellt, sondern umgekehrt werden die Bestände ausgehend vom Quellenmaterial rekonstruiert. Auf diese Weise wird einerseits berücksichtigt, dass zahlreiche Objekte nur noch in Textform überliefert sind, andererseits kann die Herkunft der Information zu Objekten auf diese Weise stets nachvollziehbar gemacht werden.
Alle aus den Quellen gewonnenen Objektinformationen wie etwa ihre Bezeichnung, das Material, aus dem sie bestehen, Motive, die sie zeigen, Personen, die mit ihnen in Verbindung stehen wie Hersteller oder Erfinder, die Art ihrer Präsentation, ihr Standort in den Sammlungsräumen oder auch Angaben zu ihrer Herkunft werden beim Objekteintrag gebündelt. Indem versucht wurde, die Objekte durch die verschiedenen Quellen hindurch immer wieder zu identifizieren, können die divergenten Angaben aus den Quellen nun verglichen werden. So lässt sich genau verfolgen, wie sich beispielsweise die Bezeichnung eines Objekts im Laufe der Zeit verändert, sein Standort oder sein Ort in der Systematik der Sammlung wechselt. Daraus können Schlussfolgerungen zum Bedeutungswandel eines Objekts gezogen werden.
Auf diese Weise wurden aus den ausgewählten Quellen bislang rund 2000 Objekte virtuell wiedergewonnen und können nun in der Objektsuche der Forschungsumgebung recherchiert werden. Die Objektsuche bietet verschiedene Filtermöglichkeiten, die auf Kriterien aufbauen, die in den Quellen enthalten sind, so etwa Material, Herkunftsort, Personenbezug. Hinter "Sammlungssystematik/-bereich" verbergen sich jene Ordnungskategorien (z. B. Naturalia, Figuren von Helffenbein [Elfenbein]), nach denen die Objekte in den verschiedenen Dokumentationsmedien sortiert wurden und die dem Wortlaut in der jeweiligen Quelle entsprechen.
[zur Benutzung der Suche siehe "Forschungsumgebung"]