Küster 1756, Sp. 547-548

Ein mit Gold ganz durchwachsener Kieselstein. Für diese Seltenheit hat König Friedrich I. 100 Ducaten bezahlet, und der Hof-Apothecker Neumann derymahl so hoch geschätzt hat.

Eine Weinbeer, daran Gold gewachsen. Sie ist bei Tokay gefunden: daher leiten einige die Ursach, dap der Tokayer-Wein so gesund ist.

Ein Crucifix von Bernstein, welches die Herzogin von Curland am Ufer der See gefunden.

Einige in Kupfer verwandelte Hufeisen.

Eine Perle, wie sie in der Muschel Wächset.

Etliche in der Elster in Sachsen gefundene Perlen, welche König Friedrich Wilhelm von Preußen glorw. Andenkens mit eigner Hand gefischet.

Eines Indianischen Reh Fuß, so kaum ein Finger lang ist.

Die Wurzel China China, welche an vielen Orten wider das Fieber gebraucht wird.

Baumwolle, wie solche in der Mark geregnet.

Ein Hirschgeweih in der Gestalt des männlichen Gliedes.

Zwey in der Schweiz bey Baden in der Erde gefundene Würfel.

Ein Zimmet-Rohr, oder haselner Stock, so Zimmet-Geruch hat.

Ein Calabassa

Ein Portrait, worinnen eine Mauß, Spinnen, und Fliegen. Die Spinne ist mit einem Drat gemacht, daß man sie von untenwärts bewegen kan, und es also läst, als ob sie lebte.

Ein Stuhl, womit sich der hochsel. König Friedrich Wilhelm selbst herumfahren könnenn.

Ein Clavier, welches die Herzogin von Orleans auf Reisen gebraucht hat.

Ein Portrait, in welchem, wenn es in die Höhe geschränkt wird, noch eins ist. Das untere stellet Simsons Helden-Thaten vor auf Holtz künstlich ausgeschnitten.

Der Pommerische Kunst-Tisch, welcher über und über mit silbernen Figuren ausgeleget ist. Inwendig sind mehr als 20. zum theil verborgene Schubladen, in welchen allerhand, und mehrentheils rare Sachen gesehen werden. Ganz im ínnern ist eine Orgel, welche, wenn sie aufgezogen wird, von allein spielet.

Ein Hut, worein das Gewitter geschlagen.

Ein Fuchs-Balg mit 2. Schwänzen. Den Fuchs hat Marggraf Philipp geschossen.

Zwey von Papier künstlich geschnittene Schiffe.

Ein Orlogs-Schiff mit 70. Canonen. Es soll 20000. holländische Gulden gekostet haben, und hat alles, was zu solchem Schiff gehöret.

Eine in Petersburg gemachte sehr große Drechselbank, womit der Kayser von Rußland König Friedrich I. beschenkt hat.

Ein Masqueraden Kleid von Stroh: wobey Stiefeln, Degen, und Müze gleichfals von Stroh.

Eine Windmühle, an welcher der Kayser von Rußland selbst gearbeitet. Es ist ein Model von einer Holländischen Windmühle.

Loth mit seinen 2. Töchtern in Marmor künstlich ausgehauen.

Die Venus von Florenz (welche für das schönste Original gehalten wird) in Marmor.

Türkische Pfeile.

Vier schwarze Mohren in 4. Statuen von Marmor.

Geweihete Wachs-Lichter.

Eine Schachtel mit Reliquien der Heiligen.

Eine Machine die Ketten zu sprengen.

Ein kleiner güldner Ring, worauf sich 2. Hände praesentiren.

Eine Fontaine von Bernstein. Diese Fontaine ist von großem Werthe, insbesonderheit sind die Figuren von weissem Bernstein zu adminiren.

Ein mit Edelsteinen besetztes Spinde. Diese Edelsteine sind alle echt und von großem Werth, mitten im Spinde ist ein großer Diamant, und befinden sich hieran auch große Turckisse.

Ein kleines Spinde von Schildkröte. In diesem Spinde sind kostbahre Sachen, so auf ein Toillet geleget werden können. Die Mahlerey ist sehr schön auf ovale Figuren.

Eine Statue, so den Ritter S. Georg mit dem Lind-Wurm vorstellet. [Das Angesicht ist von Friedrich Wilhelm dem Großen.]